Spelles Volleyballerinnen sichern sich den Aufstieg
SC Spelle-Venhaus II - BW Lohne II
3:0 (25:21; 25:17; 28:26)
SC Spelle-Venhaus II - BV
Varrelbusch
3:1 (25:19; 22:25; 25:18; 25:13)
Als der letzte Punkt gespielt war, gab es kein Halten mehr.
Binnen Bruchteilen von Sekunden hatten die Spielerinnen des SC
Spelle-Venhaus II einen großen Kreis gebildet, in dem sie
ausgelassen tanzten und lautstark einen Mix aus Gesang und
Siegergebrüll intonierten. Gab ja auch allen Grund für
diesen Freudentaumel. Nach sieben anstrengenden Sätzen am
Samstag war das Saisonziel nach einem kleinen Umweg erreicht. Das
Team steigt von der Bezirksklasse in die Bezirksliga auf.
Gleich zwei Gegner hatte der SCSV, der in der Meisterschaft dem
FC 47 Leschede IV den Vortritt lassen musste, beim Showdown zu
eliminieren. Zunächst den Gastgeber BW Lohne II, den Vize der
Parallelstaffel, der trotz Heimvorteils ein 0:3 kassierte. Und
später dann den Bezirksliga-Vorletzten BV Varrelbusch, der
beim 1:3 ebenfalls weitgehend chancenlos blieb. "Das war eine
großartige Mannschaftsleistung. Ich freue mich jetzt schon auf
die nächste Saison", sagte Kapitänin Kirsten Niehaus.
Positiver Nebeneffekt des Triumphes: Die eigene dritte Mannschaft
des Vereins darf als Drittletzter in der Bezirksklasse bleiben,
zumal sich auch SG Freren in der Relegation durchsetzte.
Zum zweiten Mal hintereinander traf Spelle-Venhaus in der
Relegation auf ein Team der Lohner. Im Vorjahr war die
Erstvertretung der Blau-Weißen noch einen Tick zu stark, die
Reserve musste aber diesmal dran glauben - auch wenn diese junge
und talentierte Truppe nach Einschätzung der Sieger dann im
nächsten Spieljahr gute Chancen auf den Aufstieg hat. Diesmal
aber setzte sich die Routine des SCSV am Ende durch, auch wenn es
nach einem 0:8-Auftakt zunächst gar nicht gut aussah. Mit den
starken Aufschlägen hatte der Gast so seine Probleme, die
Annahme bekam keine Kontrolle und legte erst nach und nach die
Nervosität ab. Beim 7:12 war Spelle-Venhaus wieder dran,
letztlich hieß es in Durchgang eins 25:21 - auch dank des
verbesserten Service und Fortschritten in der Annahme. Dazu kam ein
hervorragender Mittelangriff, wo besonders Melanie Rietmann
Top-Form bewies. Den zweiten Satz dominierte der spätere
Gewinner beim 25:17 dann, ehe es im Abschlussabschnitt nochmal
enger wurde, weil Lohnes Block stark aufspielte. Trotz eines
Rückstands von 4 Punkten stand am Ende ein 28:26. Schritt eins
war also schon mal getan. Wieviel Spaß diese Vorstellung
machte, war dem SCSV in vielen Situationen und Spielzügen
anzusehen. Das freundliche Trainerteam der Unterlegenen
wünschte viel Glück für Runde zwei und lud
später sogar noch zum gemeinsamen Grillen ein.
Die Spellerinnen hatten jedenfalls passend ihren Rhythmus
gefunden und in dieser Partie so konstant und beinahe durchgehend
souverän gespielt wie noch nie in dieser Saison. Sie machten
sich auch nichts aus der kräftezehrenden ersten Angelegenheit
und legten gegen Varrelbusch eine Dreiviertelstunde später
richtig gut los (Zwischenstand 13:5). Dieser Gegner
verkörperte eine völlig andere Art Volleyball und agierte
eher unkonventionell und überraschend. Satz eins ging dennoch
mit 25:17 an den SCSV, der dann aber Probleme mit der Spielweise
des Rivalen bekam und im zweiten Durchgang schon mit 14:24 im
Hintertreffen lag, ehe Astrid Cremer zur Grundlinie schritt und mit
einer achtteiligen Aufschlagserie nochmal auf 22:24 verkürzte
- angetrieben von den lautstarken eigenen Fans, die bei zehn
Punkten Rückstand schon "Nur noch zwölf" skandiert
hatten. Zwar machte Varrelbusch noch den einen benötigten
Punkt zum 25:22, doch diese imposante Service-Serie machten die
Aufsteiger später als den Knackpunkt aus, der Kontrahent war
jetzt verunsichert. Dass die Leistung deutlich schwächer als
in der ersten Begegnung war, störte die Speller hinterher
ebenso wenig wie die Nebengeräusche aus dem gegnerischen Feld.
Die Abschnitte drei und vier holten sie souverän mit 25:18 und
25:13, in manchen Phasen glich der finale Step einem Kinderspiel.
Der SCSV zog sein Ding durch und feierte schon fast zehn Punkte vor
Schluss (Zwischenstand 17:5 im letzten Set), da sich die Gegenwehr
in Grenzen hielt.
Mit dem letzten Punkt von Astrid Cremer, natürlich ein
Aufschlag, brachen alle Dämme. "Ich bin richtig stolz auf
diese Mannschaft", meinte Trainer Martin Altenschulte gerührt.
Die Unterstützerinnen aus der ersten Mannschaft gratulierten
mit einer drei Liter fassenden Flasche Sauerkirschschnaps, die am
Ende des Abends oder der Nacht ebenfalls souverän geleert
worden war. Die Party endete nach einem kleinen Festmahl in der
Casa Knieper dem Vernehmen nach auf dem Schützenfest der Sankt
Promille Raketen im Heimatdorf. Was auch immer an Erinnerung noch
übrig war - fest steht: Der Aufsteiger feierte ziemlich
deftig, wie es sich für Champions nun mal gehört.
Es spielten für den SCSV:
Astrid Cremer, Lena Höving, Yvonne Knieper, Alina
Kulüke, Kirsten Niehaus, Marie Rauen, Maren Rekers, Melanie
Rietmann, Lara Wagner und Ilka Wagner
veröffentlicht am Dienstag, 5. Mai 2015 um 10:54; erstellt von Altenschulte, Martin